Die christliche Bestattung

Als Vorbild für christliche Bestattungen dient das Begräbnis von Jesus. Daher vertritt die Kirche den Standpunkt, dass Begräbnisse weder prachtvoll noch verschwenderisch angelegt sein sollten. Es entspräche nicht dem Geiste Jesu, das für die Bestattung ausgegebene Geld auf diese Weise zur Schau zu stellen.

Christliche Bestattungen sind öffentliche Angelegenheiten. Die Angehörigen machen die Gemeinde durch Traueranzeigen auf den Tod und die Bestattung des Verstorbenen aufmerksam. Neben den Gebeten, Segnungen und Predigten sind Symbole wesentliche Bestandteile einer christlichen Bestattungszeremonie. Zu diesen Symbolen gehören unter anderem brennende Kerzen, Blumen und Kreuze. Brennende Kerzen symbolisieren das Licht und die Erlösung durch Jesus Christus. Er bringe das Licht in die Welt. Der Tod Jesu am Kreuz und die Auferstehung am dritten Tag zeigen, dass Jesus das Licht der Welt ist und weil er den Tod überwindet, leuchtet die Kerze auch im Reich des Todes.

Bestattungsriten der christlichen Bestattung

Die rituelle Waschun

Grundsätzlich übernimmt der Bestatter die Waschung und das Einkleiden des Verstorbenen. Jedoch können auch die Hinterbliebenen diese Aufgaben übernehmen. Das Waschen und Einkleiden des Verstorbenen unterliegen keinen bestimmten Regelungen und können je nach Wunsch durchgeführt werden. Die rituelle Waschung durch die Angehörigen kann auch Zuhause im Familienkreis erfolgen. In den meisten Bundesländern der Bundesrepublik Deutschland ist eine Aufbahrung Zuhause bis zu 36 Stunden nach dem Eintritt des Todes möglich. Über genauere Vorgaben informiert Sie ein Bestattungsinstitut gern.

Die Waschung und das Einkleiden des Verstorben bzw. der Verstorbenen durch die Angehörigen kann aber auch in den Räumlichkeiten des Bestatters erfolgen. Zu diesem Zwecke wird der Leichnam vom Sterbeort abgeholt und in das Bestattungsinstitut gebracht. Dort wird der Verstorbene bzw. die Verstorbene so lange gekühlt, bis sie beerdigt oder kremiert wird. Die Abholung kann von einem Krankenhaus, einem Pflegeheim, einem Unfallort oder auch von Zuhause erfolgen. Scheuen Sie sich nicht, hierfür einen erfahrenen Bestatter zu engagieren, der Ihnen mit allen Formalitäten hilft und Sie in der schweren Zeit der Trauer unterstützt.

Die christliche Trauerfeier wird von einem Geistlichen der jeweiligen Glaubensrichtung geleitet

Die Trauerzeremonie findet üblicherweise in einem Raum des jeweiligen Friedhofs, auf dem der Verstorbene bzw. die Verstorbene beerdigt werden soll, statt. Dieser Raum ist hauptsächlich mit Blumenkränzen, einem Kreuz und brennenden Kerzen geschmückt. Die Trauerrede hält ein Geistlicher, der vom Bestattungsunternehmen in Absprache mit den Hinterbliebenen beauftragt wird. Der Geistliche kann katholisch, evangelisch oder orthodox sein, oder einer anderen Glaubensrichtung, die dem Christentum zugerechnet wird, angehören. Bei der Trauerfeier wird oft der Lebensweg des Verstorbenen bzw. der Verstorbenen nachgezeichnet. Eine kreative Möglichkeit kann auch ein Video sein, das Fotografien und Videoausschnitte enthält, die zu Lebzeiten entstanden sind. Für solch ein Trauervideo kann ein Vorsorgender bzw. eine Vorsorgende dem Bestatter seines bzw. ihres Vertrauens bereits zu Lebzeiten Fotos und Videos übergeben, der daraus dann ein professionelles Werk macht oder machen lässt.

Bei einer christlichen Bestattung wird meist auch gesungen. Hierfür liegt ein Handzettel auf den Stühlen bereit, manchmal wird auch das Gesangbuch verwendet.  

Nach der Trauerfeier folgt der Trauerzug, welcher je nach Gemeinde variieren kann. Sollte der Verstorbene bzw. die Verstorbene bereits nach der Trauerfeier in einem Erdgrab beigesetzt werden, so folgen dem Sarg der Geistliche, die engsten Angehörigen und dann die Freunde zum zukünftigen Grab auf dem Friedhof. Nach Abschiedsworten am Grab des Geistlichen haben bei einer christlichen Bestattung die anwesenden Trauernden die Möglichkeit, mit einer Blume, Weihwasser (bei katholischen und orthodoxen Bestattungen) oder etwas Asche dem Toten bzw. der Toten die letzte Ehre zu erweisen.

Die Bestattung des Leichnams bzw. der Asche eines Verstorbenen

Bei der eigentlichen Bestattung, welche nach der Trauerfeier stattfindet, wird der Sarg meist samt den Blumenspenden von der Aufbahrungsstelle zur Grabstelle geführt. Auf Wunsch können auch die Hinterbliebenen oder enge Freunde das Tragen des Sarges übernehmen. Meist wird dies aber von Mitarbeitern des Bestatters oder Angestellten der Friedhofsverwaltung übernommen. Darüber hinaus ist neben der Erdbestattung auch die Feuerbestattung zulässig. Dem war nicht immer so und gilt auch nicht für alle christlichen Glaubensrichtungen. So ist für eine orthodoxe christliche Bestattung nur eine Erdbestattung zulässig. Die katholische und evangelische Kirche sind sich mittlerweile darüber einig, dass auch eine Feuerbestattung, die Einäscherung des Leichnams und Bestattung in einem Urnengrab, Alternativen für die Beerdigung im Erdgrab sind.