Waldfriedhof Gerlingen

Auf dem Waldfriedhof Gerlingen, der sich im Hahnenbühl 10, 70839 Gerlingen befindet, stehen derzeit 27 Bäume zur Beisetzung zur Verfügung, dessen Gräber nicht als solche zu erkennen sind, es aber Hinweise darauf am Baumstamm gibt. Die parkähnliche Anlage wurde 1978 angelegt und 2009 mit Gräbern versehen. Zu Beginn gab es erst zwölf Bäume, die dafür ausgesucht wurden. Unter ihnen fanden die ersten Verstorbenen ihre letzte Ruhe. Mittlerweile ist der Waldfriedhof in Gerlingen, aufgrund der großen Nachfrage nach naturverbundenen Bestattungen, auf über 200 Gräber angewachsen und muss vermutlich auch bald wieder erweitert werden, weil die Nachfrage höher als das Angebot ist. Gräber auf Waldfriedhöfen gelten als besonders gering in der Pflege, weil diese Aufgaben vom dafür zuständigen Friedhofsamt übernommen werden, sind aber deshalb auch etwas teurer als gewöhnliche Urnengräber. Die Stadt Gerlingen ist überwiegend evangelisch geprägt. Nach dem Zweiten Weltkrieg zogen viele Flüchtlinge aus Ungarn in die Stadt ein, mit denen der Katholizismus verbreiteter wurde und sich eine römisch-katholische Gemeinde bildete. Ferner gibt es eine neuapostolische, eine freikirchliche und eine evangelisch-methodistische Gemeinde.

Für Muslime, Juden und orthodoxe Christen ist die Art der Bestattung auf einem Waldfriedhof nicht möglich, weil dazu der Leichnam verbrannt werden muss. Für alle anderen Glaubensrichtungen bzw. Religionen bietet diese Form der Beerdigung eine würdevolle Art, sich von einem geliebten Menschen zu verabschieden und ihn dann auch am Baum, dem Grab, zu besuchen.


Mehr als 27.000 Quadratmeter Fläche stehen für Bestattungen bereit

1984 wurde aber eine viel größere Fläche dafür ausgewiesen, als heute verwendet. Derzeit beträgt die Gesamtfläche des weitläufigen Friedhofs etwa 27.000 Quadratmeter. Auf dem Waldfriedhof wurde der bekannte Gerlinger Bürgermeister Wilhelm Eberhard beigesetzt. Auf dem Gelände befindet sich unter anderem auch eine Kapelle. Zwei Drittel der bestatteten Menschen in Gerlingen werden derzeit kremiert und anschließend als Urne beigesetzt – Tendenz steigend.

Urnenstelen und Urnenwand

Eine weitere, immer wichtigere Form der Bestattung, ist die Verwahrung der Urne in einer Urnenstele oder einer Urnenwand. Diese Formen sind platzsparend und minimieren den Pflegeaufwand für die Hinterbliebenen. Diese Formen sind auf dem Waldfriedhof in Gerlingen noch in Planung, aber auf dem Stadtfriedhof der Stadt Gerlingen bereits umgesetzt.

Aufgaben eines Waldfriedhofs

Der Waldfriedhof in Gerlingen gehört zur Art eines städtischen Friedhofs und lädt gleichzeitig durch seine weitläufige Anlage als Park zum Verweilen, Nachdenken, Trauern und zur persönlichen Begegnung ein. Durch die Bestattung an den Wurzeln eines Baumes entsteht eine tiefe Verbundenheit mit der Erde und dem Baum, zu dessen Füßen der Verstorbene bzw. die Verstorbene liegt.