Feuerbestattung in Stuttgart und Gerlingen

Neben der Erdbestattung in einem Sarg im Reihengrab oder Wahlgrab ist im Raum Stuttgart oder Gerlingen die Feuerbestattung eine alternative Form der Beisetzung des Verstorbenen. Deutschlandweit ist die Erdbestattung in Form einer Feuerbestattung die häufigste Form der Bestattung, auch wegen des deutlich geringeren Preises. So wurden laut einer Umfrage etwa 73 % der Verstorbenen eingeäschert und dann in ein Urnengrab oder eine Urnenwand beigesetzt.
Diese Bestattungsform Feuerbestattung spart Platz und Geld, darf aber nicht für gläubige orthodoxe Christen, Juden oder Muslime erfolgen. Für diese drei Religionen bzw. Strömung gibt es nur die Möglichkeit einer Erdbestattung.

Feuerbestattung setzt klare Feststellung der Identität des Leichnams voraus

Vor der Feuerbestattung erfolgt die Einäscherung. Nach der ersten Leichenschau durch einen Arzt und dem Feststellen des Todes, darf die Einäscherung erst nach einer zweiten Leichenschau erfolgen um keinen Zweifel an der Todesursache lassen. Nach der Einäscherung ist schließlich kein Leichnam mehr da, den man exhumieren könnte, um ihn erneut zu obduzieren. Demnach dürfen Feuerbestattungen nur nach Einwilligung der autorisierten Behörde durchgeführt werden. Bei der Feuerbestattung ist die Klärung der Identität unabdingbar! Ist diese nicht geklärt, oder liegt der Verdacht einer unnatürlichen Todessursache vor, wird eine Obduktion durchgeführt.
Die Feuerbestattung darf frühestens 48 Stunden nach Eintritt des Todes erfolgen und muss spätestens nach zehn Tagen durchgeführt worden sein.

Die Einäscherung ist der zentrale Bestandteil einer Feuerbestattung

Zum Ablauf einer Einäscherung gehören u. a. die Ascheentnahme aus dem Einäscherungsofen und die Befüllung der Urne. Die Bestimmungen zum Ablauf einer Feuerbestattung werden von denjeweiligen Bundesländern geregelt, aber grundlegende Voraussetzungen müssen einheitlich erfüllt werden. Vor der Kremierung müssen medizinische Hilfsmittel wie Herzschrittmacher aus dem Körper entfernt werden. Außerdem wird, zur eindeutigen Zuordnung der Asche vor der Kremation, ein Schamottestein auf den Sarg oder den Leichnam gelegt, auf der eine Nummer eingraviert ist, die nur einmal vergeben wurde. Darin ist dieselbe Nummer eingeprägt wie auf dem Deckel der Urne.
Die Überreste des Verstorbenen bzw. der Verstorbenen kommen in eine Urnenkapsel. Es ist darüber hinaus möglich, eine Überurne auszuwählen, die dann bei der Urnentrauerfeier in die Erde oder die Urnenwand gegeben werde kann.
Nach der Einäscherung gibt es folgende Wege, die Urne beizusetzen:

  • Beisetzung in ein Urnenwahlgrab
  • Beisetzung in ein Urnenreihengrab
  • Beisetzung auf einem Friedwald
  • Diamantbestattung (ein kleiner Teil der Asche wird unter sehr hohem Druck zu einem Diamanten gepresst; die restliche Asche muss beigesetzt werden.)
  • Weltraumbestattung (ein kleiner Teil der Asche wird in den Weltraum gebracht und verbleibt dauerhaft im Weltraum oder verglüht früher oder später wie eine Sternschnuppe in der Erdatmosphäre.)
  • Seebestattung
  • Verstreuen der Asche in der Schweiz

Kosten einer Feuerbestattung

Laut Stiftung Wahrentest kostet eine Feuerbestattung etwa Euro 6.000,–. Vorsicht also vor zu günstigen Angeboten! Das Bestattungsinstitut Meister steht für Transparenz, Herz und Verstand – wir informieren Sie gern im Vorfeld über alle Kosten, die mit einer Feuerbestattung in Verbindung stehen.
Zusätzlich zu den Kosten für den Bestatter, kommen noch Gebühren der jeweiligen Stadt hinzu, die für eine Beisetzung und das Grab zu entrichten sind. Für Stuttgart werden folgende Gebühren erhoben: eine Urnenbeisetzung von Erwachsenen und Kindern über 10 Jahren nach einer Feuerbestattungsfeier kostet Euro 275,–. Die Grabarbeiten für die Einfassung und ein flaches Fundament schlagen mit Euro 157,– zu Buche (Stand: 12-2020).
Auch die für die Feuerbestattung vorgeschriebenen Gräber können in Wahl- sowie Reihengräber unterteilt werden:

  • Urnenwahlgräber werden für 20 Jahre zu einem Preis von Euro 1.740,– vergeben. Dabei kostet eine Verlängerung je Jahr und Stelle Euro 87,–. Sollte eine Sonderlage gewünscht werden, kostet das Grab Euro 2.280,– und eine Verlängerung pro Jahr und Stelle Euro 114,– (Stand: 12-2020).
  • Urnenreihengräber kosten bei einer Ruhefrist von 20 Jahren für Erwachsene und Kinder ab 10 Jahre Euro 700,– (Stand: 12-2020). Sie sind also sehr viel günstiger als die Urnenwahlgräber.

Zudem sind Baumgrab und Rasengrab zu unterscheiden:

  • Ein Baumgrab sowie Rasengrab kostet dasselbe wie ein Urnenwahlgrab in Sonderlage (s. o.).

Auf einigen Friedhöfen gibt es seit Langem die Möglichkeit, die Urne in einer Wand beizusetzen. In dieser Wand mit Namen bleiben die Urnen für 20 Jahre und können, je nach Wunsch, auch verlängert werden. Diese Form der Beisetzung, in Stuttgart „Kolumbarium“ genannt, kostet dasselbe wie ein Urnenwahlgrab in Sonderlage (s. o.).

Die Trauerfeier kann vor oder nach der Kremation stattfinden. Vor der Kremation findet die Trauerfeier mit Sarg statt. Nach der Kremation gibt es eine sogenannte Urnentrauerfeier. Bei einer Urnentrauerfeier muss im Normalfall mit ca. 3-8 Tagen gerechnet werden, bevor diese stattfinden kann. Die Trauerfeier kann entweder auf dem Friedhof stattfinden oder im Krematorium.

Kolumbarium

Ein Kolumbarium ist eine Urnenwand mit Nischen für je ein bis zwei Urnen mit einer Ruhezeit von 20 bis 30 Jahren. Das Wort kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Taubenschlag“. Ein weiterer gängiger Name für das Kolumbarium ist Urnenwand. Diese Nische wird entweder durch eine Abdeckplatte oder durch Glas verschlossen. Die Abdeckplatten tragen in der Regel die Aufschrift mit Namen des Verstorbenen. Bei Verschluss durch Glas sind die Urnen selbst sichtbar. Das Kolumbarium zählt zu den pflegefreien Bestattungsarten. Es fallen also keine weiteren Kosten für das Grab, wie Bepflanzung, an. Ein Kolumbarium bzw. eine Urnenwand findet sich meist auf Friedhöfen, in der Nähe einer Kirche oder in der Nähe eines Krematoriums. Das Kolumbarium kann unter freiem Himmel stehen oder sich in geschlossenen Räumen befinden.

In Deutschland wird diese Form der Bestattung immer beliebter, weil sich viele Familien nicht mehr örtlich binden können oder wollen. Bereits 1879 wurde neben dem ersten Krematorium in Gotha ein Kolumbarium erbaut.

Bereits in den ersten Jahrhunderten nach Christus konnten Urnenwände in Rom nachgewiesen werden. Die Asche des Verstorbenen bzw. der Verstorbenen wurde schon damals in Tonurnen gefüllt.

Feuerbestattung Gerlingen und Stuttgart - Urnengemeinschaftsgrab - Urnenstellen auf einem Friedhof
© [Jürgen Fälchle] / Adobe Stock

Seebestattung

Bei einer Seebestattung wird der Leichnam im Rahmen einer Feuerbestattung kremiert, damit die Asche dann im Meer verstreut werden kann.

Eine Seebestattung ist in der Nord- oder Ostsee und auch im Ausland möglich. Die Asche wird in einer Salzkristallurne im Wasser beigesetzt. Diese löst sich innerhalb von 2 Stunden auf, was die Umwelt nicht belastet. Der exakte Punkt der Beisetzung ist auf einer Seekarte eingetragen und kann auf Wunsch angefahren werden. Dennoch fallen die Pflegekosten für ein Grab weg. Es ist sinnvoll, diese Bestattungsart schriftlich festzulegen und mit den Angehörigen zu besprechen, da dieser Ort nicht ohne Weiteres besucht werden kann.

Bei einer Seebestattung wird der Leichnam kremiert. Nach der Trauerfeier wird die Urne einer Reederei übergeben, die den Transport aufs Meer bewerkstelligt. Um die Formalitäten kümmern wir uns als Bestattungsunternehmen für Sie! Es fallen danach keine weiteren Kosten an.

Seebestattung - der Verstorbene wird mit einem Blumenkranz bedeckt zu Wasser gelassen

Verstreuen der Asche

In Deutschland ist es rechtlich nicht erlaubt, die Asche der Verstorbenen Zuhause zu behalten oder in der Natur zu verstreuen. Im französisch sprechenden Teil der Schweiz, in Wallis, finden Sie eine Alternative und zwar die Oase der Ewigkeit.

Hier sind Naturbestattungen möglich. Die Asche kann auf einer Almwiese oder einem Bergbach verstreut werden. Auch gibt es die Möglichkeit an einem Felsen oder unter einem frisch gepflanzten Baum beigesetzt zu werden. Die Asche wird nicht in einer Urne beigesetzt, sondern frei im Boden. Diese Art der Bestattung ist nun auch bei der Oase der Ewigkeit in Eitorf (Deutschland) möglich. Beachten Sie, dass es sich bei der Oase der Ewigkeit in Wallis um einen längeren Anfahrtsweg handelt und dadurch regelmäßig Grabbesuche für Ihre Angehörigen zeit- und kostenintensiv werden.

Feuerbestattung - Asche wird im Fluss von einer Frau verstreut
© [Des] / Adobe Stock

Ballonbestattung

Eine Ballonbestattung ist über Frankreich, den Niederlanden und der Schweiz möglich. Eine Ballonbestattung muss im Ausland stattfinden, weil in Deutschland Bestattungszwang herrscht und eine Friedhofspflicht besteht, das heißt, der Leichnam muss beigesetzt werden. Bei einer Ballonbestattung wird die Asche aus einem Ballon verstreut. Angehörige können auf Wunsch anwesend sein.

Eine weitere Form sieht wie folgt aus: Ein mit der Asche und Helium gefüllter Ballon wird losgelassen und schwebt in den Himmel. In circa 20 Kilometern Höhe öffnet sich der Ballon. Diese exklusive und symbolisch sehr schöne Form der Beisetzung organisieren wir gern für Sie. Fragen Sie gern danach!

Heißluftballon für die Bestattung
a4gpa auf flickr.com – flickr.com © https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/deed.de

Baumbestattung

Bei dieser Bestattungsart wird die Urne in der Nähe eines Baumes beigesetzt. Sie wird manchmal auch Waldbestattung genannt. Vor der Baumbestattung muss demnach die Kremation des Leichnams stattgefunden haben. Dies gilt als besonders naturverbundene Form der Bestattung, weil die Asche des Verstorbenen bzw. der Verstorbenen an den Wurzeln des Baumes liegt. Es besteht die Möglichkeit Namen, Sprüche oder Ähnliches an einer Tafel am Baum anzubringen, die an den Verstorbenen bzw. die Verstorbene erinnern. Die Ruhezeit beträgt 20 Jahre und ist verlängerbar. Auch hier entfällt die Grabpflege, weil es kein offizielles Grab gibt. Nur die Tafel am Baum erinnert an den Verstorbenen bzw. die Verstorbene.

Namenstafel im FriedWald
© FriedWald GmbH

Friedwald

Bei dieser Bestattungsart wird die Asche in einer biologisch abbaubaren Urne an den Wurzeln eines Baumes im Wald beigesetzt. Dies gilt als besonders naturverbundene Bestattungsform, weil die Asche des Verstorbenen bzw. der Verstorbenen dem Baum wiederum die Möglichkeit gibt, zu wachsen. Hier wird ein Kreislauf aufrechterhalten.

Es besteht die Möglichkeit Namen, Sprüche oder Ähnliches an einer Tafel am Baum anzubringen. Es gibt auch Familien- und Freundschaftsbäume, bei denen bis zu 10 Urnen beigesetzt werden können. Der Wald ist rechtlich bis zum Jahr 2104 als FriedWald geschützt. Beim FriedWald empfiehlt es sich, einen Baum im Voraus zu wählen. Bitte achten Sie bei der Auswahl des Baumes auf die Zugänglichkeit des Grabes, da nicht alle Bäume gleich einfach zu Fuß zu erreichen sind.

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Feuerbestattung Beisetzung im FriedWald
© FriedWald GmbH

Erinnerungsdiamant

Es ist möglich, die Asche eines Verstorbenen durch Transformation in einen einzigartigen Diamanten zu verwandeln. Dieser kann entweder aus der Asche des Verstorbenen bzw. der Verstorbenen oder deren Haare gefertigt werden. Für den Diamanten wird nur ein kleiner Teil der Asche bzw. der Haare benötigt. Nach der Kremierung wird ein Teil des Kohlenstoffs aus der Asche oder den Haaren des Verstorbenen bzw. der Verstorbenen genutzt, um einen Erinnerungsdiamanten aus 99,9 % Kohlenstoff zu pressen. Es entsteht ein synthetischer Diamant und hat die selben chemischen wie auch physikalischen Eigenschaften (zum Beispiel Härtegrad) wie ein natürlich entstandener Diamant. Nach der Isolation des reinen Kohlenstoffs aus der Asche oder den Haaren, wird dieser zu Graphit transformiert und zum Diamanten gepresst. Hierfür werden 500 g Kremationsasche benötigt. Wenn Haare verwendet werden sollen, werden mindestens 5 g davon benötigt. Nach dem aufwendigen Wachstumsprozess entsteht ein Rohdiamant, der geschliffen, poliert und mit einem Laser graviert wird. Diesen Service bietet die Schweizer Firma ALGORDANZA an

diamantbestattung algordanza
https://www.algordanza.com/de/

Weltraumbestattung

Die Weltraumbestattung ist eine sehr besondere Bestattungsform, bei der ca. 7-8 Gramm Asche ins All gesendet werden. Dem muss die Kremierung des Verstorbenen bzw. der Verstorbenen vorausgehen. Die Asche befindet sich in einer Mikrokapsel und wird zusammen mit anderen Kapseln an Bord einer Trägerrakete ins Weltall geschossen. Hierbei gibt es auch noch verschiedene Formen. Es besteht die Möglichkeit, dass die Asche in die Erdumlaufbahn, in das All oder auf den Mond gesendet werden. Wenn die Bestattung in der Erdumlaufbahn stattfindet, tritt die Mikrokapsel nach einigen Erdumrundungen in die Atmosphäre ein und verglüht dort vollständig. Bei den anderen Bestattungsarten verbleibt die Asche an dem Platz.Die restliche Asche wird auf einem Friedhof beigesetzt. Nur wenige Firmen bieten diesen Service an. Wir beraten Sie hierzu gern!

Weltraumbestattung

Anonymes Urnengemeinschaftsgrab

Das anonyme Urnengemeinschaftsgrab kann entweder aus blumenbedeckten Staffeln bestehen oder ein Gemeinschaftsgrabfeld sein. Es werden ca. 140 Urnen gleichzeitig beigesetzt. Bei dieser Beisetzungsart ist es nicht möglich, anwesend zu sein. Die anonyme Bestattung ist die günstigste Bestattungsform, weil der Leichnam kremiert, also verbrannt wird, und keine großen Kosten für ein Urnenwahlgrab oder Urnenreihengrab anfallen. Dies ist zwar die günstigste Form der Bestattung, aber gleichzeitig auch die unpersönlichste und für Menschen vorgesehen, die keine Hinterblieben haben und/oder diese nicht für die Kosten der Bestattung aufkommen können.

Urnenwahl- oder Urnenreihengrab

In einem Urnenwahlgrab können bis zu vier Urnen beigesetzt werden. Die Ruhezeiten liegen zwischen 15 – 30 Jahren und die Gräber müssen der Friedhofsatzung entsprechend gepflegt werden. Im Durchschnitt beträgt die Pachtdauer des Urnengrabes 20 Jahre. Urnenreihengräber sind Einzelgräber und nicht individuell auswählbar und können auch nicht verlängert werden. Urnenwahlgräber hingegen kosten mehr, können dafür aber auch individuell Jahr für Jahr verlängert werden. Ferner gibt es bei vielen Friedhöfen die Möglichkeit, ein Grab in Sonderlage zu wählen. Auch hier besteht die Wahl zwischen pflegeintensiv und pflegefrei.

Halbanonym Urnengemeinschaftsgrab mit Namenstafel

Dies ist eine Alternative zum anonymen Urnengemeinschaftsgrab. Solche eine halbanonyme Urnengemeinschaftsgrabstätte kann in Form einer Gedenktafel oder einer Säule bestehen. Zuvor wurde der Leichnam kremiert und die Bestattung findet auf einer Gemeinschaftsanlage für Urnen oder einem Gemeinschaftsgrabfeld statt. Dabei werden mehrere Urnen in einer Rasenfläche gemeinsam beigesetzt.

Der Name des Verstorbenen wird entweder auf einer allgemeinen Gedenktafel oder auf einer individuellen Platte vermerkt. Gewöhnlich liegt die Pflege in der Hand des Trägers, was die Folgekosten des Grabes minimiert. Es besteht so keine Ortsbindung für die Angehörigen, weil die Pflege der Grabstelle wegfällt. Teilweise ist es möglich, bei halbanonymen Bestattungen anwesend zu sein, um so dem Verstorbenen bzw. der Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen.