Der Islam teilt mit den anderen monotheistischen Religionsgemeinschaften des Christentums und des Judentums unter anderem den Glauben an einen einzigen Gott. Der Koran ist die Heilige Schrift des Islams, die durch den Propheten Mohammed überliefert wurde. Mit über 1,7 Milliarden Muslimen gehört der Islam zu den zweitgrößten Weltreligionen. Dabei ist der Islam keineswegs eine einheitliche Glaubensgemeinschaft. Es existieren einige unterschiedliche Glaubensrichtungen. Jedoch wird hauptsächlich zwischen Sunniten und Schiiten unterschieden. Diese Unterteilung spiegelt jedoch nicht die komplizierte Struktur innerhalb des Islams wider. Die Komplexität dieser Religion lässt eine einheitliche Auslegung nicht zu und ist auch der Grund, warum islamischen Gemeinden die Inbetriebnahme von eigenen Friedhöfen verwehrt wird.
Zentraler Aspekt des Islams ist die Vorherbestimmung des Lebens und das Eintreten des Todes durch den allmächtigen Gott. Dennoch trägt der Mensch die volle Verantwortung für sein Handeln im Diesseits und beeinflusst somit die Entscheidung beim Jüngsten Gericht über Erlösung und Verdammnis.
Die islamischen Bestattungsrituale helfen dabei dem gläubigen Moslem, dieses Gericht zu bestehen. Hierbei müssen folgende Aspekte beachtet werden:
Unterdessen stößt man auf Konfliktpunkte zwischen islamischer Tradition und deutschen Bestimmungen. Dazu gehören unter anderem folgende Punkte:
Trotz dieser Reibungspunkte zwischen Traditionen und gesetzlichen Bestimmungen bestehen vermehrt Kompromisse durch die Friedhofsverwaltung, um eine für beide Parteien zufriedenstellende und würdige Zeremonie zu gewährleisten.
Darüber hinaus führt der Umstand, dass Muslime nicht mit Andersgläubigen bestattet werden dürfen zu islamischen Abteilungen auf deutschen Friedhöfen.