Die Hinduistische Bestattung
Der Hinduismus basiert auf der Vorstellung der Reinkarnation. Die Seele eines Lebewesens wird nach dem Eintritt des Todes in einem anderen Körper wiedergeboren. Dabei entscheidet die Lebensweise des jetzigen Lebens darüber, in welchen Kasten (gesellschaftlicher Status) der Mensch im nächsten Leben hineingeboren wird.
Die Feuerbestattung, welche die herkömmlichste Bestattungsart im Hinduismus ist, läutert, dem Glauben nach, die Seele, die von der irdischen Hülle befreit und für die Seelenwanderung vorbereitet wird.
Bestattungsriten der Hinduistischen Bestattung
- Die rituelle Waschung: Im Hinduismus ist es von enormer Bedeutung, dass die Angehörigen die Aufgabe der Leichenwaschung übernehmen. Beim Einkleiden des Leichnams wird bei Männern ein Gewand, ein sogenanntes Vesti, um die Hüften gewickelt. Darüber hinaus werden sie mit einem Hemd und einem Schal bekleidet. Frauen dagegen werden in ein Gewand gewickelt. Sofern die Möglichkeit besteht, sollte dieses Gewand das erste Sari ihrer Ehe sein.
- Die Trauerfeier: Die Trauerfeier kann wunschgemäß in einem Raum im Krankenhaus, auf dem Friedhof oder beim Bestatter stattfinden. Die Zeremonie erfolgt zunächst durch die Aufbahrung des Verstorbenen. Anschließend wird der aufgebahrte Leichnam beispielsweise mit künstlichem Safran geschmückt. Des Weiteren werden Kampfer und Weihrauchstäbchen angezündet, um der Zeremonie eine angenehme Atmosphäre zu verleihen. Dabei scharen sich die Trauernden um den Verstorbenen und sprechen ihre Gebete.
- Die Bestattung: Im Hinduismus werden grundsätzlich nur Feuerbestattungen durchgeführt. Der Bestatter übernimmt den Transport des Leichnams zum ausgewählten Krematorium. Sofern die gesetzlichen Regelungen es gestatten, sollte die Herausgabe der Asche an die Angehörigen ermöglicht werden, damit sie den Verstorbenen in einem Gewässer beisetzen können. Dabei obliegt der höchste Anspruch, dass die Beisetzung im heiligen Fluss Ganges stattfindet. Jedoch tolerieren die Angehörigen in manchen Fällen eine Seebestattung, die vom Bestatter angeboten wird. Zudem sollten Räumlichkeiten für die rituelle Waschung zur Verfügung gestellt werden.