Der Waldfriedhof in Stuttgart

Der Friedhof entstand 1913 kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs (1914 – 1918) und hat eine Fläche von über 30 Hektar und beherbergt über 15.000 Grabstätten. Er entstand mitten im Mischwaldbestand des Degerlocher Walds. Damit gehört der Waldfriedhof Stuttgart zu den größten Friedhöfen Stuttgarts. Mit seiner Größe ist er der drittgrößte Stuttgarter Friedhof. Die Pläne für den Friedhof entwickelte der Stuttgarter Stadtbaudirektor Albert Pantle. Der Waldfriedhof liegt im Stuttgarter Stadtbezirk Degerloch. Aufgrund der Weitläufigkeit ist der Friedhof in zwei Teile aufgeteilt. Der ältere und größere Hauptteil befindet sich auf der Westseite. Der jüngere Waldfriedhof-Viereichenhau liegt auf der Ostseite. Er ist in insgesamt 75 Quartiere unterteilt. Die Quartiere 1-35 gehören zum Hauptteil des Friedhofs und die Quartiere 50-75 (Viereichenhau) zum restlichen Teil.

Auf dem Friedhof findet sich eine Feierhalle und zahlreiche Persönlichkeiten sind dort bestattet

Das Friedhofsgelände umfasst eine Aussegnungshalle, das Verwaltungsgebäude, ein Leichenhaus und ganze drei Ehrenmale für die Gefallenen beider Weltkriege. Dazu zählen das Ehrenmal für die Opfer des Fliegerangriffs vom 05. September 1918, das Ehrenmal für die gefallenen Teilnehmer des Ersten Weltkriegs (1914 – 1918) und das Ehrenmal für die Gefallenen und Opfer des Zweiten Weltkriegs (1939 – 1945). Dem angrenzend, östlich gelegen, befindet sich der Dornhaldenfriedhof, welcher im Jahr 1974 angelegt wurde. Auf dem Friedhof sind zahlreiche Persönlichkeiten der Zeitgeschichte bestattet worden. Auf dem Waldfriedhof sind unter anderem die Gräber zu finden von: Elly Heuss-Knapp oder Dr.‑Ing. h. c. Robert Bosch. Außerdem ist Albert Pantle, den wir als Planer des hiesigen Friedhofs her kennen, auf seinem eigenen Friedhof beigesetzt. Stuttgart verdankt ihm einige Schulen, den Bergfriedhof, den Friedhof Untertürkheim sowie weitere Friedhofsbauten. Außerdem liegt auf dem Waldfriedhof der ehemalige Oberbürgermeister Karl Lautenschlager, welcher letzter Oberbürgermeister vor der Nazizeit war und Arnulf Klett, der erster Oberbürgermeister nach dem Zweiten Weltkrieg war. Ferner liegen dort Politiker wie Walter Hallstein, Erwin Schoettle und Gebhard Müller begraben. Die Gräber der Unternehmer Gottlob Bauknecht und Eduard Breuninger finden sich ebenfalls dort.

Eine Standseilbahn, welche im Jahr 1929 fertiggestellt wurde, verbindet den Südheimer Platz mit dem 100 Meter höher gelegenen Friedhof.

Weitere Gebäude auf dem Waldfriedhof Stuttgart

Auf dem Gelände des Waldfriedhofs Stuttgart ist außer der Aussegnungshalle auch ein Wohnhaus, das früher der Friedhofsaufseher bewohnte, und ein Gerätehaus zu finden. Der Haupteingang, mit einem großen Gittertor versehen, befindet sich zwischen dem Wohnhaus und der Feierhalle. Das Gittertor wird von zwei Pfosten flankiert, auf denen Reliefs Trauernde zu sehen sind. Der Nebeneingang führt durch einen Verbindungsbau zwischen Feierhalle und Verwaltungsgebäude zum Friedhof. An einem Ende der Halle liegt die Apsis, welche von Rudolf Yelin geschaffen wurde. In eine große Rundbogennische mit einem Mosaik ist der auferstandene Jesus eingelassen.

Der Waldfriedhof bietet auch Baumgräber

Eine sehr naturverbundene Art der Bestattung stellt das Baumgrab dar. Dabei wird die Urne an die Wurzeln eines Baums platziert und ein Schild weist auf den Verstorbenen bzw. die Verstorbene hin. Diese Schildchen können mit dem Namen, Geburts- und Sterbedaten sowie einem religiösen Symbol versehen sein. Erinnerungszeichen wie Schmetterlinge, Vögelchen, Herzen oder Engelchen sind auch erlaubt.

Adresse

Waldfriedhof 3
70597 Stuttgart

Weitere Informationen erhalten Sie gerne unter:
0711 – 83 88 36 24

Anfahrt

Seilbahn: Linie 20
Haltestelle: Waldfriedhof
Für eine genaue Anfahrt mit Bus und Bahn: www.vvs.de